Evaluierung Business Apps für die Marketing Automatisierung
Ein Megatrend der sich in zahlreichen Unternehmensstrategien widerspiegelt, ist die Mobilisierung der Geschäftswelt. In den nächsten Jahren wird die Business-IT wird immer mobiler. Schon heute kristallisiert sich heraus, dass die grossen Player Google, Facebook und Apple heissen werden. Mit Business Apps können Unternehmen schnell und unkompliziert ihre Geschäftsprozesse mobilisieren.
Ein weiterer grosser IT-Trend ist der der Bezug von Software als Dienstleistung, Software as a Service (SaaS) gilt derzeit als wichtiger IT-Trend. Bei der Nutzung von Business Apps wird dem Kunden eine Standard Softwarelösung als Dienstleistung über das Internet zur Verfügung gestellt. Der Hersteller ist für den Betrieb und Wartung verantwortlich. Dafür beziehen die Anbieter keine Lizenzeinnahmen, sondern vermieten die erstellte Dienstleistung und verlangen dafür Nutzungsgebühren, die in der Regel monatlich, quartalsbasiert oder jährlich abgerechnet werden. Grundsätzlich sind Business Apps für eine Vielzahl von Einsatzgebieten anwendbar. Besonders geeignet sind Business Apps für Funktionen und Prozesse die sich standardisieren lassen, wie zum Beispiel CRM und ERP-Software sowie Marketing Automatisierung. Gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen scheinen Business Apps eine interessante Lösung zu sein, weil sie relativ kostengünstig und schnell ins Unternehmen implementiert werden können.
Was sind die Vor- und Nachteile von Business-Apps?
Die Vorteile:
- Geringes Investitionsrisiko
- Transparente IT-Kosten
- Schnellere Implementierung ins Unternehmen
- Verringerung der IT-Prozesskomplexität
- Mobilität (Zugang Mobile Devices)
- Konzentration auf das Kerngeschäft
- Kann vorher getestet werden, in der Regel 30 Tage gratis zum Testen
- Geringere Software und Hardware Kosten
Die Nachteile:
- Abhängigkeit vom Softwareanbieter
- Angewiesen auf Internetzugang und schnelle Datenübertragung
- Geringere Anpassungsmöglichkeiten, Individualisierung Spezialbedürfnisse
- Geringere Daten- und Transaktionssicherheit
- Wie können Business Apps verknüpft werden?
Jede Business App verfügt in der Regel über eine API Schnittstelle (Application Programming Interface). Über diese Schnittstelle können verschiedene Business Apps miteinander verknüpft werden und mit den jeweiligen Funktionen der anderen App ergänzt werden. Mit dem innovativen Online-Dienst von Zapier und IFTTT lassen sich so Aufgaben und Workflows über unterschiedliche Online-Dienste automatisieren. Einzelne Business Apps können untereinander verknüpft werden und zum Gesamtsystem zusammengebaut werden. So können Workflows mit vordefinierten Aktionshandlungen programmiert werden. Als Beispiel: Ein potentieller Kunde gibt seine Kontaktadresse in ein Webformular ein. Dieser Kontakt wird unmittelbar in einer cloudbasierten CRM-Datenbank gespeichert.
Heutzutage werden immer mehr externe Prozesse und Daten aus Drittsystemen und Plattformen wie Facebook, LinkedIn, Google oder YouTube in die Marketing Automation integriert. CRM-Systeme und Kundenmanagement-Softwares werden heute durch viele Marketing Automation Funktionalitäten – insbesondere durch Anbindung an Clouds, mobilen Diensten und sozialen Netzwerken unterstützt.
Im Rahmen dieses Blogbeitrages wurden verschiedene Business Apps evaluiert, getestet und bewertet. Die zentrale Fragenstellung war: „Ist es möglich, mit dem Einsatz von Business Apps eine vollständige und kostengünstige Marketing Automation, für ein klein- und mittelständiges Unternehmen umzusetzen? “Dabei wurde ein idealtypischer Workflow für ein fiktives Kleinunternehmen konzipiert und innerhalb eines Sales Funnel abgebildet. Daraus lässt sich ableiten, welche Business Apps zu welchem Zeitpunkt eingesetzt werden können. In diesem Workflow werden auch Funktionalitäten eingesetzt die von anderen Anbietern, wie zum Beispiel HubSpot, Marketo oder Act-on nicht abgedeckt werden.
Phase 1/Anziehen
Die Massnahmen:
Innerhalb des Sales Funnel werden potentielle Kunden mit einem bestimmten Bedürfnis auf einen Blogbeitrag oder Social Media Post aufmerksam und gezielt auf eine themenspezifische Landingpage verlinkt. Natürlich kann die Landingpage auch mit zusätzlicher Online Werbung, wie zum Beispiel Facebook Ads gepusht werden.
Die Tools:
Blogbeiträge: WordPress ist das A und O für die Erstellung von Blogbeiträgen und auch statische Websiten. WordPress bietet in der Regel auch diverse Plugins und API Schnittstellen zu den hier genannten Diensten.
Social Media: Für die Aussteuerung und Kontrolle der Blogbeiträgen über Social Media eignet die Business App von Buffer besonders gut.
Phase 2/Konvertieren
Die Massnahmen:
Auf unserer spezifischen Landingpage soll bewusst ein gratis Angebot, das dem User zu seiner Problemlösung angeboten wird bereitgestellt werden. Das Angebot kann ein E-Book, ein Webinar oder ein x-beliebiger Inhalt sein. Der User soll uns im Austausch seine E-Mail Adresse hinterlassen. So können wir sicher gehen, dass sich der User für das spezifische Thema interessiert und wir sind in der Lage ihm zusätzliche neue Angebote oder Zusatzinformationen zuzustellen.
Den Workflow können wir so festlegen, dass der E-Mail-Kontakt automatisch im CRM System erfasst wird (siehe Abbildung Grafik unten).
Die Tools:
Landingpage/Call to Action: Mit dem Tool von Instapage können, ohne Programmierkenntnisse, super tolle und hochprofessionelle Landinpages erstellt werden: Instapage zur Erstellung von Landingpages
CRM: Als CRM Tool eignet sich Prosperworks hervorragend. Sämtliche Kundenaktivitäten, auch die Besuche auf der Website werden dort erfasst. Der kalte Lead soll innerhalb des Sales Funnel aufgewärmt werden und später an den Vertrieb als qualifizierter Lead übergeben werden.
Phase 3/Abschliessen
Die Massnahmen:
Aufgrund des gewonnenen Leads (E-Mail-Adresse) kann nachfolgend ein E-Mail Workflow initialisiert werden. Ziel ist es den Kontakt weiter zu vertiefen und den Interessenten in einen Kunden umzuwandeln. Als nächsten Schritt innerhalb unseres Workflows können wir zum Beispiel zu einem themenspezifischen Webinar einladen. Der ganze E-Mail Workflow wird im Voraus definiert und läuft vollautomatisiert ab.
Im Abschluss des Webinars – im besten Fall konnten wir unseren Interessenten überzeugen und sein Vertrauen für eine Zusammenarbeit gewinnen – können wir ein Angebot lancieren. Das Angebot soll möglichst attraktiv sein, zum Beispiel einen Test oder ein Zusatz beinhalten.
Die Tools:
Als Tool für die Umsetzung des E-Mail Workflows eignet sich Autopilot oder Activecampaign besonders gut. Webinarjam, zur Erstellung automatisierter Webinare
Phase 4/Empfehlen
Wenn wir einen neuen Kunden gewinnen, ist es wichtig, dass wir die bestehende Kundenbeziehung weiter aufrechterhalten und pflegen. Dies kann mit speziellen Kundenevents, on- oder offline, zusätzlich verstärkt werden. Ausserdem sollten wir die Gelegenheit nutzen weitere Angebote und Informationen an unsere Kunden zu versenden. Hierzu können weitere E-Mail Workflows, in einem weiteren Sales Funnel aufgesetzt werden.
Die hier vorgeschlagene Marketing Automationslösung kostet im Vergleich zu den Lösungen der Branchenleader lediglich ca. 410$ im Monat.
Fazit
Für die Marketing Automation können durchaus Business Apps verwendet werden. Die cloudbasierten Apps sorgen für absolute Mobilität. Natürlich können auch nur einzelne Bestandteile, wie die E-Mail-Automation, umgesetzt werden. Die Anwendung lässt sich jederzeit skalieren und weiter ausbauen.